Nationales Aufbauwerk (NAW) / Volkswirtschaftliche Masseninitiative (VMI)



Nationales Aufbauwerk / Volkswirtschaftliche Masseninitiative / Mach-mit-Bewegung


Das Nationales Aufbauwerk
(NAW)

 

Das im November 1951 gegründete Nationale Aufbauwerk (NAW) der DDR sollte ursprünglich die Bauvorhaben in der DDR-Hauptstadt als „nationales Aufbauprogramm Berlin“ umsetzen.

Das Zentralkomitee der SED beschloss im November 1951, ab dem 2. Januar 1952 ein Nationales Aufbauwerk zu begründen. Am 25. November 1951 wurde in der Zeitung „Neues Deutschland“ ein Aufruf zum Aufbau der „Hauptstadt Berlin“ veröffentlicht. Schwerpunkt sollte die Ost-Berliner Stalinallee sein.

Das Ziel war die Beseitigung der großen Ruinengebiete und die Gewinnung von Baumaterial aus den Trümmern. (Die Aufbauhelfer leisteten 1952 über vier Millionen Stunden freiwillige Arbeit am späteren Prachtboulevard Stalinallee.)

Nationale Aufbauwerk wurde in der Folgezeit auf die ganze Republik ausgeweitet. Träger der „Masseninitiative“ zur freiwilligen, gemeinnützigen und unentgeltlichen Arbeit war die „Nationale Front“. Die Ausschüsse der Nationalen Front leiteten die unbezahlte Arbeit der Bürger zur Beseitigung von Trümmern, dem Neubau und der Erhaltung von Gebäuden. Die jeweiligen Projekte wurden in der Tagespresse und durch Transparente sowie Aushänge in den Wohngebieten bekannt gegeben. Die gesetzlich vorgeschriebene Bauplanung, Koordinierung und Bereitstellung von Material und Baugeräten erfolgte in Verantwortlichkeit der zuständigen Gemeinde oder Stadtverwaltung.

Allen Projekten des NAW war gemeinsam, dass es um die Realisierung von Projekten von gemeinschaftlichem Interesse ging – z. B. Schwimmbädern, Klubhäusern, Parks. Im NAW entstanden Feuerwehrhäuser für örtliche Feuerwehren, Sportplätze, Turnhallen und Sportlerheime, Kulturhäuser und Schulen.

In den 1960er Jahren wurde das NAW durch die „Mach-mit-Bewegung“ (Losung: Schöner unsere Städte und Gemeinden – Mach mit!) und die Volkswirtschaftliche Masseninitiative (VMI) ersetzt.

Das NAW wurde in die wirtschaftliche Entwicklung der DDR – mit der Volkswirtschaftsplanung (Errichtung eines Wirtschaftssystems nach sowjetischem Muster) eingebunden. So wurden die einzelnen Maßnahmen des NAW im Rahmen der jeweils organisierten Planungs-Phasen, wie dem Zweijahresplan, dem Fünfjahrplan oder dem Siebenjahrplan (später Perspektivplan) durchgeführt bzw. umgesetzt.