Betriebliche Beitrags-, Spenden- und Gebührenmarken


Verantwortlich für die Proviant- und Ersatzteilversorgung, die Bereitstellung von Dienst- und Arbeitsschutzbekleidung sowie von ständig aktualisierten Seekarten und nautischen Materialien war der VEB Schiffsversorgung Rostock (SVR). Der Betrieb mit seinen 700 Beschäftigten betreute jährlich über 8.000 in- und ausländische Schiffe.

Bis Ende 1958 wurden die Schiffe der Fischerei- und Handelsflotten der DDR dezentral versorgt. Sie erhielten auf unterschiedlichste Weise die benötigten Bedarfsartikel - zum Teil durch die Konsumgenossenschaften, zum Teil aber auch vom Großhandel, durch Direktlieferungen und durch die Reederei bzw. die Fischkombinate.
Mit dem 1. Januar 1959 wurde die Schiffsversorgung in eine einheitliche Hand gelegt, um die Belieferung sowohl in- als auch ausländischer Schiffe jeglicher Fahrtbereiche mit seemännischer und technischer Ausrüstung, mit Proviant und Transit- sowie Devisenwaren zu beliefern. Die Anfänge mit alten Gebäuden wie z. B. in der Lagerstraße in Rostock (später von der DSR für ihr WTZ mit Bibliothek genutzt, heute rekonstruiert), schlechter technischer Ausrüstung, ungünstigen Lagerstandorten und dem Mangel an Artikeln waren alles andere als leicht.

Die Bestellungen der Besatzungen erfolgten nach einem Katalog, in eiligen Fällen sogar über Funk, wenn das Schiff noch auf See war. Hatte es dann festgemacht, standen Bordverkäufer dem Wirtschaftsoffizier und dem Koch bei der Erfüllung der Versorgungswünsche beratend zur Seite. Angeboten wurden rund 36.000 Artikel für den Schiffsbetrieb, davon 14.000 seemännisch-technische Gegenstände. Bei dringenden Forderungen gab es für die Lagerhallen weder nachts noch an Sonn- und Feiertagen Schließzeiten.

Ein Vertragssystem mit Schiffsausrüstern in der ganzen Welt, Kooperationsbeziehungen mit der INTERFLUG sowie LKW- und Schiffstransporte sicherten den DDR-Seeleuten auch in ausländischen Häfen die Versorgung mit allen wichtigen Gütern.

"Seeluft macht hungrig." - Der Energiebedarf von Fahrensleuten, speziell von Hochseefischern, wurde in Höhe von ca. 5.000 kcal (20.930 Joule) pro Tag und Person beziffert! Dieser musste mit entsprechenden Nahrungs- und Genussmitteln versorgt werden.
 
Gezielte Mitarbeit in wissenschaftlichen Einrichtungen und warenkundlichen Prüfstellen hatte in vielen Fällen zur Entwicklung und Herstellung von speziell für die Seefahrt geeigneten Produkten geführt.  

In bester Qualität gelieferte Konserven, Frischgemüse und speziell für die Bordküche portionierte, gefrostete und kartonverpackte Fleischprodukte erleichterten die Zubereitung an Bord und sicherten einen abwechslungsreichen Speiseplan für die Besatzungen.