Gesellschaft zur Förderung des olympischen Gedankens in der DDR

 


Gesellschaft zur Förderung des olympischen Gedankens in der DDR

Die Gesellschaft zur Förderung des Olympischen Gedankens in der DDR (DFOG) war neben dem Nationalen Olympischen Komitee (NOK) die zweite offizielle olympische Organisation der Deutschen Demokratischen Republik (DDR).

Sie wurde am 1. Februar 1960 gegründet und hatte offiziell die Zielsetzung, die olympischen Werte zu propagieren. Sie wurde auf Initiative des Deutschen Turn- und Sportbundes (DTSB) gegründet.

Für die Gründung spielte vor allem die Deutsche Olympische Gesellschaft aus der BRD eine wichtige Rolle, da sich diese Organisation bereits in den ersten Jahren seit der Gründung insbesondere für die Finanzierung der olympischen Mannschaft bewährte. Doch auch die Tatsache, dass das Nationale Olympische Komitee der DDR noch um internationale Anerkennung bemüht war und das Internationale Olympischen Komitees (IOC) die Unabhängigkeit der Sportorganisationen von Staatsinteressen vorsah, erforderte es die Gründung einer unabhängigen Organisation. Diese sollte das NOK und auch den DTSB unterstützen.

Die offizielle Zielsetzung der Organisation war es, die humanistische Idee, die Freundschaft der Sportler sowie die Festigung des olympischen Friedens zu fördern. Somit war die DFOG eine dem NOK untergeordnete Organisation. Doch aufgrund ihrer Unabhängigkeit vom IOC besaß sie zeitweise eine höhere Stellung und fungierte in ihrem realen Aufgabenbereich als sportpolitisches Instrument der DDR. Wichtigstes Ziel dabei war es, dass das NOK der DDR als vollwertiges Mitglied im IOC aufgenommen wurde und somit der Anspruch der BRD, als Alleinvertretung Deutschlands an den olympischen Spielen teilzunehmen, unterbunden werden konnte. Neben diesen Agitations- und Propagandaaufgaben auf internationaler und innerdeutscher Ebene besaß die Organisation noch einen materiellen Aufgabenbereich. Dieser bestand darin, einen wichtigen Beitrag für die Finanzierung der olympischen Aktivitäten zu leisten.

In der DDR – war Sport ein wichtiger Bestandteil der gesamtgesellschaftlichen Entwicklungspolitik. So wurden bereits ab den 1950er Jahren in allen wichtigen Organisationen von Staat, Partei und Sport sportpolitische Fachbereiche gebildet, die von einer sozialistischen Kaderpolitik durchsetzt waren. Damit erhielt der Sport in der DDR eine Aufgabe zur Durchsetzung internationaler Anerkennung. Als sportpolitisches Instrument agierte die DFOG in den drei Bereichen Auslandspropaganda, Agitation nach Westdeutschland und Arbeit in der DDR. Hierbei führte die DFOG beispielsweise diverse Vorträge, Foren oder Ausstellungen durch und zeichnete sich ebenfalls für die Produktion von zahlreichen Dokumentationen, Broschüren, Pamphleten, Wandzeitungen, Dia-Serien und publizistischen Beiträgen in Presse, Radio und TV verantwortlich. Schließlich erreichte die DFOG im Frühjahr 1965 ihr oberstes sportpolitisches Ziel als auf der IOC-Session in Madrid die Anerkennung des NOKs der DDR durch das IOC vollzogen wurde.