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Deutsches Reisebüro DER / Reisebüro der DDR

Das DER (Deutsches Reisebüro GmbH & Co. OHG - kurz DER ist ein Unternehmen der Touristikbranche mit Sitz in Frankfurt am Main. Das 1917 in Berlin als „Mitteleuropäisches Reisebüro“ gegründete Unternehmen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutsches Reisebüro umbenannt.

In der Sowjetischen Besatzungszone verstand sich das Reisebüro der DDR (ab 1964) als Rechtsnachfolger des Reisebüros DER,welches nach Kriegsende in Groß-Berlin und Deutschlands seinen Wirkungskreis hatte. Das Reisebüro der DDR war Mitglied des Internationalen Fachverbandes der Reisebüros (FIAV) mit Sitz in Brüssel. Die DDR-Nachrichtenagentur ADN sprach bereits im November 1960 in ihrer Meldung über die Beteiligung des DER an den Arbeiten der FIAV (Fédération Internationale des Agences de Voyages) als „aktives Mitglied“ namentlich vom Reisebüro der DDR, verwendete jedoch dabei das bekannte Reisebüro-Kürzel „DER“

Das (alte Logo) „DER im Kreis“ verschwand ab 1964 an bzw. aus den Schaufenstern der bisherigen Reisebüros in der DDR, die in das Reisebüro der DDR eingegliedert wurden. Durch Beschluss der Gesellschafter vom 7. Februar 1947 wurde der Gesellschaftsvertrag der GmbH entsprechend aktualisiert. Als Gegenstand des Unternehmens wurde „nunmehr die Errichtung und der Betrieb von Reisebüros im Inland zur Hebung des Reiseverkehrs in und mit Deutschland sowie der Betrieb aller im Zusammenhang damit stehenden Geschäfte und Unternehmungen in Deutschland“ festgelegt. Als Reiseziele hatte das Deutsche Reisebüro (DER) in der Nachkriegszeit Reiseziele vorgesehen, die in einer Tagesreise von Berlin aus erreichbar waren mit der Begründung: „14 Tage Urlaub lassen unter den heutigen Verhältnissen keine größeren Fernfahrten mehr zu.“ Zur Geschäftstätigkeit gehörte auch, dass die „DER-Vertretungen Groß-Berlins […] an Inhabern der amtlichen Messeausweise die Fahrkarten für die Sonderzüge zur Leipziger Frühjahrsmesse verkauften.“

Das Reisebüro der DDR führte mehrere Hotels, u. a. in Berlin das Hotel Newa, Invalidenstraße 115 (1912 als Danziger Hof eröffnet, später Hotel Nordland; nach 1945 Hotel Newa; bis in die 1970er Jahre Intourist, danach Reisebüro der DDR), in Potsdam das Hotel Schloß Cecilienhof, Neuer Garten (ab 1960) und – auch in Potsdam – das Hotel am Jägertor, Hegelallee 11.

Ab 1949 wurden die DER-Filialen in der SBZ/DDR zentral verwaltet. Die Tageszeitung „Neue Zeit“ informierte 1950:
„Das DER, das aus dem früheren MER hervorgegangen ist und nach 1945 ganz bescheiden angefangen hat, ist heute mit seinen 64 Vertretungen in der DDR bereits wieder der wichtigste Träger des Kundendienstes am Reisenden.“