Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)

 


Sozialistische Einheitspartei Deutschlands

 

Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) war eine in der sowjetischen Besatzungszone, aus unter sowjetischem Druck vorgenommene Zwangsvereinigte politische Partei. Sie ging 1946 aus der KPD und der SPD hervor.

Sie entwickelte sich dort unter Einfluss der sowjetischen Besatzungsmacht zur sogenannten „Staatspartei“. Aufgrund der umfassenden Durchdringung der Organe aller drei Gewalten (Legislative, Exekutive und Judikative) mit SED-Kadern wird das politische System der DDR als „Parteidiktatur“ bezeichnet.

Die SED sah sich den Traditionen der KPD, über die VKPD, die USPD, den Spartakusbund, die SPD, die SDAP, den ADAV bis hin zur deutschen Arbeiterbewegung verbunden.

Als erstes reagierte die Sowjetunion mit dem Befehl Nummer zwei der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD). Mit diesem Befehl vom 10. Juni 1945 initiierte sie die politische Betätigung in ihrer Zone. Danach sollte die Tätigkeit antifaschistisch-demokratischer Parteien und freier Gewerkschaften gestattet sein.

Schon am 11. Juni 1945 trat das ZK der KPD mit seinem Gründungsaufruf an die Öffentlichkeit. Am 21. und 22. April 1946 versammelten sich im Admiralspalast (dem späteren Metropol-Theater) in der Berliner Friedrichstraße Delegierte von KPD und SPD, Ehrengäste und Zuschauer zum gemeinsamen Parteitag von KPD und Teilen der SPD.

Die Ereignisse im Herbst 1989 beendeten die Vormachtstellung der Partei.

Am 1. Dezember 1989 strich die Volkskammer den Führungsanspruch der SED aus der Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik.

Auf dem Außerordentlichen Parteitag vom 8./9. und 16./17. Dezember 1989 wurde die Umbenennung in Sozialistische Einheitspartei Deutschlands – Partei des Demokratischen Sozialismus (SED-PDS) und der „unwiderrufliche Bruch mit dem Stalinismus als System“ beschlossen.

Am 4. Februar 1990 trennte sich die SED-PDS vom Namensbestandteil SED, der neue Name lautete nun Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS).

Am 17. Juli 2005 wurde die PDS umbenannt in Die Linkspartei.PDS. Nach der Vereinigung mit der WASG gab sich die Partei den Namen "Die Linke".

Es handelte sich formell um eine Verschmelzung, die Partei selbst bezeichnet den Vorgang formal als Neugründung. Rechtlich ist die Partei jedoch nach wie vor identisch mit der SED.


 
     
I. Parteitag 21. – 22. April 1946 Gründungsparteitag, Vereinigung von KPD und SPD
II. Parteitag 20. – 24. September 1947  
III. Parteitag 20. – 24. Juli 1950 Einführung eines Zentralkomitees, wirtschaftliche Konzentration auf die Schwerindustrie, Beschluss zum Bau des EKO Stahl, Abriss des Berliner Schlosses
2. Parteikonferenz 9.-12. Juli 1952 W. Ulbricht verkündet, den "planmäßigen Aufbau des Sozialismus"
Aufteilung der Länder Mecklenburg, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Thüringen und Sachsen in  14 Bezirke,
Eingeleitet der Kollektivierung der Landwirtschaft,
größere Firmen sollten in "Volkseigene Betriebe" (VEB) umgewandelt werden.
Beschluss Aufbau der  Nationalen Volksarmee. Umbildung der zum 1. Juli 1952 gebildeten "Kasernierte Volkspolizei" 
IV. Parteitag 30. März – 6. April 1954  
V. Parteitag 10. – 16. Juli 1958 Postulat der Zehn Gebote der sozialistischen Moral und Ethik
VI. Parteitag 15. – 21. Januar 1963 Neues Ökonomisches System (NÖS) zur Planung und Leitung der Volkswirtschaft .
geplant - Dezentralisierung der Führungs- und Planungsinstanzen und mehr
Eigenverantwortlichkeit der Betriebe.
VII. Parteitag 17. – 22. April 1967  
VIII. Parteitag 15. – 19. Juni 1971 Beginn der Ära von E. Honecker.
Am Eröffnungstag im Originalton übertragene Grußbotschaft der Saljut 1-Besatzung
Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik wird beschlossen.
IX. Parteitag 18. – 22. Mai 1976 Annahme eines neuen Programms und Statuts
X. Parteitag 11. – 16. April 1981 Delegierte bestätigen das Zentralkomitee und E. Honecker einstimmig als Generalsekretär.
Das Politbüro wird von 19 auf 17 Mitglieder verkleinert.
Beschluss des Fünfjahrplans bis 1985 - Ziel eines Wirtschaftswachstums um 28 bis 30 Prozent
XI. Parteitag 17. – 21. April 1986 Der Generalsekretär des ZK der KPdSU Michail Gorbatschow spricht auf dem Parteitag der SED.
(im Sinne von Glasnost  u.  Perestroika)
Sonderparteitag SED/PDS 8./9. und 16./17. Dezember 1989 kontroverse Debatte, Vorschlägen und Gegenvorschlägen zu Personen und zum Wahlmodus, Delegierten billigen Redaktionskommission, Antragskommission und Wahlkommission,
Wahl des neuen Vorsitzenden der SED, Gregor Gysi.
Umbenennung der Partei in Sozialistische Einheitspartei Deutschlands – Partei des Demokratischen Sozialismus.