Liberal-Demokratische Partei Deutschlands (LDP / LDPD)



Liberal-Demokratische Partei Deutschlands

Die Liberal-Demokratische Partei Deutschlands (LDP bzw. LDPD) war eine im Juli 1945 gegründete, ursprünglich liberale Partei in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, die jedoch bis Ende der 1940er Jahre umgestaltet wurde.

Sie diente zur Unterstützung der SED-Herrschaft und stellte Abgeordnete und Minister. Im August 1990 ging sie in der gesamtdeutschen FDP auf.

Schon mit dem Befehl Nr. 2 des Obersten Chefs der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) der Sowjetischen Besatzungszone vom 10. Juni 1945 wurde angeordnet: „Auf dem Territorium der Sowjetischen Okkupationszone in Deutschland ist die Bildung und Tätigkeit aller antifaschistischen Parteien zu erlauben, die sich die endgültige Ausrottung der Ueberreste das Faschismus und die Festlegung der Grundlage der Demokratie und der bürgerlichen Freiheiten in Deutschland und die Entwicklung der Initiative und Selbstbetätigung der breiten Masse der Bevölkerung in dieser Richtung zum Ziel setzen.“

Die Entscheidung zur Zulassung politischer Parteien in ihrer Besatzungszone war von der sowjetischen Führung Mitte Mai 1945 getroffen worden, um bestehende Reorganisations-Tendenzen kanalisieren zu können. Vor allem ging es aberdarum, den (westlichen) Alliierten Verhandlungsbereitschaft über ein ungeteiltes Deutschland zu signalisieren, in der Hoffnung, dass dieses kommunistisch sein würde.

Die LDPD war als Blockpartei durch einheitliche Wahllisten der "Nationalen Front" mit der SED gleichgeschaltet. Wie die Christlich Demokratische Union (CDU), die National-Demokratische Partei Deutschlands (NDPD) und die Demokratische Bauernpartei Deutschlands (DBD) spielte sie spätestens seit Gründung der DDR am 7. Oktober 1949 eine Rolle als Gehilfin der SED.

Die LDPD stellte den ersten Präsidenten der Volkskammer, Johannes Dieckmann. Mit drei Ministern trat sie in die erste Regierung unter Ministerpräsident Otto Grotewohl (SED) ein. Bis zum Ende der DDR war die LDPD in sämtlichen Regierungen vertreten.

Die LDPD war die einzige Blockpartei, der von der sowjetischen Besatzungsmacht erlaubt worden war, Kontakte mit einer westdeutschen Partei zu haben.

Am 17. September 1989 distanzierte sich der Vorsitzende Manfred Gerlach öffentlich von der Politik der SED. Am 4. Dezember 1989 verließ die LDPD mit der ebenfalls gewendeten Blockpartei CDU die Nationale Front.

Am 6. Dezember 1989 wurde Manfred Gerlach als Nachfolger von Egon Krenz Vorsitzender des Staatsrats der DDR und damit Staatsoberhaupt.