Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB)

   


Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe

Die Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB) war eine Massenorganisation für Bauern in der Deutschen Demokratischen Republik.
Gegründet im Herbst 1945, als Kommissionen für die Bodenreform und Ausschüsse der gegenseitigen Bauernhilfe, ging die Massenorganisation später in den Bauernverband der Deutschen Demokratischen Republik e.V. (BV) über.

Am 22. und 23. November 1947 fand der Erste Deutsche Bauerntag (höchstes Organ) in Berlin (Ost) statt. Dabei wurde die Zentralvereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe gegründet.

Sinn und Zweck war weniger die Bauernvertretung sondern der Aufbau einer „bürokratisch-hierachischen Organisation“ der KPD/SED.
Sie übernahm im November 1950 den Zentralverband der landwirtschaftlichen Genossenschaften Deutschlands und fühte diesen mit der Zentralvereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe zur Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe / Bäuerliche Handelsgenossenschaften (VdgB/BHG) zusammen.

Unwillige Genossenschaftsfunktionäre wurden in Schauprozessen wegen fadenscheiniger Gründe zu bis zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt.
Nachdem die Ausgabe von Saatgut, Dünge- und Futtermittel, als auch der Erfassungshandel unter der Kontrolle des von der SED abhängigen VdgB`s war,
wurde 1952 mit der Zwangskollektivierung begonnen.

Unwillige Bauern wurden vom VdgB in der Zuteilung und Abnahme von Wirtschaftsgütern benachteiligt und kriminalisiert.

Nach 1957 wurde die Organisation oft nur noch VdgB genannt. Ziel der Organisation war es, zunächst die Bodenreform, später den Aufbau einer sozialistischen Landwirtschaft und die Bildung von Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) zu unterstützen.

Als Presseorgan erschien ab 1946 die Wochenzeitung "Der Freie Bauer".

Die VdgB war Mitglied in der Nationalen Front der DDR und war in Kommunalparlamenten sowie von 1950 bis 1963 und von 1986 bis 1990 in der Volkskammer vertreten.

Die VdgB/BHG wurde im März 1990 in den Bauernverband der DDR e.V. überführt und vertritt dort die Interessen der landwirtschaftlichen Großbetriebe.

Die sogenannten Wiedereinrichter, Landwirte, die nach der Wende neu begannen, haben sich überwiegend im Deutschen Bauernbund (DBB), dem Verband der Landwirte (VDL), oder der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (ABL) organisiert.