Die National-Demokratische Partei Deutschlands (NDPD) war eine Blockpartei in der DDR. Die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) ließ im Sommer 1945 vier Parteien zu: die KPD, die SPD, die CDU und die LDP.
Die SPD wurde im April 1946 mit der KPD zur SED zwangsvereinigt. Auf Grund des guten Abschneidens von CDU und LDP bei den Landtagswahlen in der SBZ 1946 bemühte sich die SED, diesen Parteien künstliche Konkurrenz zu bereiten. Dazu gründete sie im April 1948 auf Weisung und in Abstimmung mit der SMAD die National-Demokratische Partei Deutschlands. Am 25. Mai 1948 trafen sich der Gründungsausschuss und dieser Tag wurde später als Gründungsdatum festgelegt. Erster Vorsitzender der NDPD wurde Lothar Bolz, seit 1928 KPD-Mitglied und später Mitarbeiter beim Nationalkomitee Freies Deutschland (NKFD, 1943–1945) in der Sowjetunion.
Stalin hatte im März 1948 geäußert, es sei an der Zeit, „die Trennlinie zwischen ehemaligen Nazis und Nichtnazis aufzuheben“. Bereits am 26. Februar 1948 hatte der SMAD-Befehl Nr. 35 die Entnazifizierung in der Sowjetzone beendet. Es war fortan „nichtbelasteten“ NSDAP-Mitgliedern möglich, „an der Sicherung der Einheit und der demokratischen Entwicklung Deutschlands ehrlich mitzuarbeiten“.
Es sollten neben alten NSDAP-Mitgliedern, ehemalige Offiziere der Wehrmacht und Vertriebene von der neuen Partei aufgefangen werden. Nach Auffassung der SED 1948 sollten „diese politisch unklaren Menschen“ bei der nächsten Wahl nicht „das Stimmvieh“ für die bürgerlichen Parteien CDU und LDP sein.
In ihrem Programm forderte die NDPD die Förderung des Mittelstands, die Eingliederung der einstigen Berufsbeamten, ein Ende der Diskriminierung einfacher NSDAP-Mitglieder und der Offiziere der Wehrmacht, eine vollständige Bodenreform und die Enteignung der Konzerne. Die nationalkonservativen Angehörigen des Mittelstands und Heimkehrer aus der Kriegsgefangenschaft stellten den überwiegenden Anteil der Mitglieder.
Am 22. März 1948 erschien erstmals die neue National-Zeitung, das spätere Zentralorgan der NDPD.
Die NDPD entsandte 52 Abgeordnete in die Volkskammer und stellte je einen Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrats und des Vorsitzenden des Staatsrats der DDR.
Am 7. Dezember 1989 trat die Partei aus dem „Demokratischen Block“ aus. Im März 1990 fusionierte die NDPD mit der LDP zur Partei Bund Freier Demokraten. Diese ging im August 1990 mit der „Deutschen Forumpartei“ und der „F.D.P. der DDR“ in der Freien Demokratischen Partei (FDP der Bundesrepublik) auf. |