Demokratische Bauernpartei Deutschlands (DBD)



Demokratische Bauernpartei Deutschlands

Die Demokratische Bauernpartei Deutschlands (DBD) war eine Blockpartei in der DDR.

Ihre Gründung erfolgte auf Weisung der Sowjetischen Militäradministration, um dadurch die Ost-CDU und die LDPD als bürgerliche Parteien zu schwächen. Ihre Mitgliederzahl stieg von 30.000 im Jahr 1948 bis auf 114.000 im Jahr 1987.

Nachdem die SED bei den Kommunalwahlen 1946 wider Erwarten schlecht abgeschnitten hatte und das Verhältnis zur Ost-CDU und zur LDPD im „Blockausschuss“ von ständigen Spannungen gekennzeichnet war, wurde von der SED auf Weisung und in Abstimmung mit der SMAD die Gründung zweier neuer Parteien beschlossen, um die bürgerlichen Blockparteien zu schwächen. Da es nicht gelungen war, die Landwirte durch die Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe in die SED-Politik einzubeziehen, wurde die DBD gegründet.

Die ersten Vorstände waren vom SMAD und der SED eingesetzt, ohne dass dies bekannt gemacht wurde. Unmittelbar nach der Gründung erhielt die neue Partei am 3. August 1948 Sitze im Volksrat, am 5. August 1948 im Zentralen Block und am 1. Januar 1949 in der Deutschen Wirtschaftskommission.

In der Landeshauptstadt Schwerin fand am 29. April 1948 die Gründungskonferenz der Bauernpartei Mecklenburgs statt. Den Auftrag zur Gründung erhielt das SED-Mitglied Ernst Goldenbaum, der ihr 1. Vorsitzender wurde und bis 1982 blieb. Sie war damit eine der vier Blockparteien und propagierte in wesentlichen Punkten die SED-Linie.

Sie selbst sah sich als Interessenvertreterin der Bauernschaft kleinerer und mittlerer Betriebe. Sie beteiligte sich in den 1950er Jahren aber gegen den Willen der meisten Bauern an der Durchsetzung der "Kollektivierung in der Landwirtschaft" der DDR.

Unterstützt von der SED, entwickelte sich die Partei bis 1951 rasch. Die Mitgliederzahl wuchs innerhalb von drei Jahren auf rund 85.000 an. Infolge des passiven Widerstands großer Teile der Landbevölkerung gegen die Kollektivierung stagnierte die Mitgliederzahl jedoch bis in die 1970er Jahre hinein.

Ab Mitte dieses Jahrzehnts erstarkte die Partei – (wie die anderen Blockparteien auch) – organisatorisch allmählich wieder. Im Jahr 1975 zählte sie etwa 90.000, 1977 ca. 92.000 und 1984 fast 108.000 Mitglieder. 1987 waren es noch 103.000 Mitglieder. Nach DDR-Angaben waren davon rund 21.000 Mitglieder als Abgeordnete in Volksvertretungen oder Nachfolgekandidaten tätig (Stand 1970er Jahre).

Nach der Wende und friedlichen Revolution 1989/90 versuchte sich die Partei, als „ökologische Bauernpartei“ neu zu profilieren. Bei der ersten freien Volkskammerwahl am 18. März 1990 erhielt sie jedoch nur 2,2 % der Stimmen und damit neun Sitze in der Volkskammer.

Von den anwesenden Mitgliedern des Parteivorstands (58) entschieden sich im Juni 1990 - 46 Personen für eine Fusion mit der CDU.
Die meisten Mitglieder tauschten ihre Parteibücher nicht um. Durch das Aufgehen in der CDU gelangten DBD-Funktionäre in Führungsämter auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene.