BERLINER BLOCK |
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Entstanden während der Industrialisierung, voll entwickelt durch den Hobrecht-Plan, zerbombt während des Zweiten Weltkriegs, neu erfunden während der Nachkriegszeit und bis heute kontinuierlich überformt, war der „Berliner Block“ flexibel genug, um Berlins komplexe Geschichte, seine harschen sozio-politischen Umbrüche und seine oft widersprüchlichen Planungsideologien zu absorbieren.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Berliner Block zu einer offenen und in vielerlei Hinsicht urbanen Typologie, die Koexistenz und Pluralität unterschiedlicher Gebäudetypen und Ordnungsvorstellungen, von Programmen, Nutzern, Lebensentwürfen und Geschäftsmodellen in einer verdichteten urbanen Einheit begünstigt. Einher ging die Vergabe der Stadt(teile) in die Hände weniger Privater Investoren und bewirkte zugleich eine geringe Teilhabe (z,B. in Genossenschaften) der späteren Mieter an der Gestaltung dieses Lebensraumes. Der bezahlbare Wohnraum sollte nicht an geringe Qualität oder schlechte Lagen gebunden sein. Hier hat eine genossenschaftliche Selbstverwaltung im Berliner Bestand Vorbildhaftes geleistet. Das Neue Berliner Mietshaus wollte so die Dynamik des genossenschaftlichen Wohnens unterstützen und war auf den genossenschaftlichen Betrieb hin konzipiert. Darüber hinaus konnten sich auch andere private Bauträger in das Projekt integrieren. Der Berliner Block erschließt sein Inneres über Durchfahrten (Anlieferung) zu den in der Tiefe zusammengeschalteten Höfen. Diese haben je nach Nutzungsanforderungen, zum Beispiel als Gewerbehöfe unterschiedliche Grade an Öffentlichkeit und Privatheit. Ein Vorzug ist sein Potential zur sozialen und funktionalen Mischung durch die Vielzahl an Raumangeboten: Vorderhaus, Hinterhaus, Seitenflügel und Gartenhaus. Ebenso sind die Grundrisse der Wohnungen für verschiedene Lebensformen, nachträgliche Teilungen als auch für die Umnutzung zu Büroflächen geeignet. (Regionen: Berlin Mitte, Ortsteil: Gesundbrunnen, Strasse: Wollankstraße. Der Vaterländische Bauverein, der mit der Versöhnungs-Privatstraße in der Rosenthaler Vorstadt eine wegweisende Wohnanlage des sozialen Wohnungsbaus errichtet hatte, entschloss sich 1905 zum Bau einer zweiten Wohnsiedlung am Rand des St. Elisabeth-Kirchhofs II in Pankow. Die Posadowsky-Häuser (1) an der Wollankstraße 75-83B sind nach Arthur Graf v. Posadowsky-Wehner benannt, der als Staatssekretär im Reichsamt des Innern die christliche Arbeiterbewegung förderte und für ein modernes Arbeiterschutzrecht sorgte.) Zeitschrift Papiergeld: Ausg. 24-2019, Seite 12-13: Die nachfolgend abgebildeten Bausteine dürften in diesem Zeitrahmen verausgabt worden sein, da diese wohl auch vorrangig die Finanzierung der Organisation (durch Ihre Mitglieder und sonstige Spender) zum Ziel hatten.
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