Sozialistische Einheitspartei West-Berlins (SEW)

Sozialistische Einheitspartei West-Berlins (SEW)

Die Sozialistische Einheitspartei Westberlins (SEW) war eine von der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) angeleitete und finanzierte kommunistische Partei in West-Berlin. Sie war mitder SED und der Deutschen Kommunistischen Partei politisch eng verbunden. 

Sie entstand 1962 aus den Kreisorganisationen der SED in den zwölf westlichen Bezirken (drei Westsektoren) Berlins.

Ihre Mitgliederzahl schwankte zwischen 3.000 bis 11.000 Mitgliedern (je nach Quelle).

Die Wahlergebnisse der SED/SEW bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus von Berlin lagen zwischen 2,7 Prozent (1954) und 0,6 Prozent.

In Groß-Berlin bildete sich am 11. Juni 1945 die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) neu, Vorsitzender der Berliner KPD wurde Waldemar Schmidt.
Die sowjetische Besatzungsmacht konnte die Zwangsvereinigung von SPD und KPD in den drei Westsektoren nicht durchsetzen.

In der SPD Berlin wurde stattdessen eine Mitgliederbefragung durchgeführt, bei der sich die Vereinigungsbefürworter in einer klaren Minderheit befanden. Damit blieben in den Westsektoren die Parteien selbstständig. Die KPD Berlin benannte sich dort in SED um. Die Westalliierten weigerten sich, diese Umbenennung zu akzeptieren und forderten eine Wiederzulassung der SPD in Ostberlin. Im Ende Mai 1946 einigten sich die „Vier Mächte“,

Die SED wurde nun unter diesem Namen auch in den Westsektoren zugelassen. Im Gegenzug ließ die Sowjetische Militäradministration die SPD im sowjetischen Sektor wieder zu.

Der Bau der Berliner Mauer im Jahr 1961 hatte zur Folge, dass die SED-W nicht länger zur Organisation der (Ost-) SED gehören konnte.
Die Partei nannte sich nun vom 12. November 1962 bis 1969 „SED Westberlin“, von da an SEW.

Der Fall der Berliner Mauer im November 1989 hatte für die SEW den Niedergang und den finanziellen Ruin zur Folge. Die strenger Geheimhaltung unterliegende jährliche Finanzierung der Partei durch die SED in Millionenhöhe entfiel. Die Partei musste etwa 70 angestellte Mitarbeiter entlassen.

Auf einem außerordentlichen Parteitag am 29. April 1990 benannte sie sich in Sozialistische Initiative (SI) um.
Entsprechend einem Beschluss des ersten und letzten Parteitags der SI am 9./10. März 1991 löste sich die Partei zum 30. Juni 1991 auf.